Adaptation governance: Die Klimarahmenkonvention und darüber hinaus

Anpassung an den Klimawandel war lange Zeit ein Stiefkind internationaler Klima- und Entwicklungspolitik. Die Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC) muss erst noch institutionelle Strukturen bereitstellen, welche die effiziente und abgestimmte Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen und internationaler Verpflichtungen ermöglichen. Dieses umstrittene Thema stellt eine wesentliche Herausforderung für die laufenden Verhandlungen dar, deren Ziel ein Folgeabkommen zum Kyoto-Protokoll ist. Ähnliche institutionelle Defizite bzgl. der Planung und Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen bestehen auch auf regionaler, nationaler und lokaler Ebene.


Projektteam:
Fariborz Zelli
Britta Horstmann

Zeitrahmen:
2009 - 2010 / Abgeschlossen

Projektbeschreibung

Das Projekt widmet sich daher Fragen von ‚governance‘ und institutioneller Ausgestaltung im Bereich Anpassung an den Klimawandel – mit besonderem Augenmerk auf Konzeptionalisierung, Finanzierung und Technologietransfer.

Die Konzeptionalisierung von Anpassung an den Klimawandel ist entscheidend für den Aufbau von Institutionen sowohl auf internationaler, nationaler wie auch lokaler Ebene. Die Untersuchung analysiert deshalb verschiedene Konzepte von Anpassung und deren institutionelle Implikationen. Inwiefern hat sich der Anpassungsdiskurs in der internationalen Klimapolitik verändert und wie hat dieser den Aufbau von Institutionen beeinflusst, insbesondere die Gestaltung der Finanzmechanismen? Welche Implikationen ergeben sich daraus für den Aufbau von Institutionen auf nationaler Ebene?

Technologie-Transfer
Bisher wurde Technologie-Transfer in den internationalen Verhandlungen vornehmlich mit Blick auf Emissionsminderungen diskutiert. Der Transfer von Anpassungs-Technologien hingegen spielte lediglich eine Nebenrolle, trotz der Dringlichkeit entsprechender Maßnahmen, gerade für ärmere Entwicklungsländer und -regionen. Dies gilt gleichermaßen für ‚harten‘ Transfer, z. B. von Bewässerungsausrüstungen oder Getreidesorten, wie für ‚soften‘ Transfer, z. B. von Know-how für Risiko- und Katastrophenmanagement.
Die Untersuchung beleuchtet dieses institutionelle Defizit als Mehrebenen-Problem und legt dabei den Schwerpunkt auf die regionale, nationale und lokale Ebene in Lateinamerika. Zugleich wird der Bedarf an Anpassungs-Technologien in dieser Weltregion analysiert. Auf Grundlage der Gegenüberstellung von institutionellem Status Quo und tatsächlichem Technologie-Bedarf entwickelt die Studie Politikempfehlungen für effektivere institutionelle Ansätze.

Publikationen