Evaluierung von Budgethilfe in Sambia

Im Rahmen einer Reihe von Budgetevaluierungen um die Wirksamkeit der Budgethilfen sowie der entwicklungspolitischen Zusammenarbeit im Allgemeinen zu belegen, führte das Deutsche Institut für Entwicklungspolitik (DIE) eine der Hauptkomponenten der Evaluierung durch. Im Fokus standen Fragen zur financial governance, Beteiligung des Parlaments und der Zivilgesellschaft sowie zur Rolle von Maßnahmen des Capacity Development und des Politikdialogs als begleitender Input zur Budgethilfe. Diese sollten anhand eines Methodenmixes am Beispiel Sambias untersucht werden.

Projektleitung:
Jörg Faust

Projektteam:

Meike Pasch,

Johannes Schmitt

Zeitrahmen:
2009 - 2011 / Abgeschlossen

Projektbeschreibung

Auf Initiative und unter der Federführung der Evaluierungseinheit der Europäischen Kommission (EC) wurde eine Serie von Budgethilfeevaluierungen durchgeführt, um die langfristige Wirkung (Nachhaltigkeit) dieses Instruments belegen zu können. Anlass hierfür war zum einen die wachsende Bedeutung von Budgethilfe sowie eine international kritische Debatte um die Wirksamkeit der entwicklungspolitischen Zusammenarbeit im Allgemeinen und der Budgethilfe im Besonderen. Einheiten der bilateralen Geber und der EC haben im Rahmen dieser Initiative eine Steuerungsgruppe gebildet, die die Budgethilfeevaluierung vorbereiten und begleiten soll. Auf Basis der von der Steuerungsgruppe entwickelten Modell-ToR sowie vorläufigen Methodenpapieren sollen zwei Budgethilfe-Evaluierungen durchgeführt werden, anhand derer die Modell-ToRs und Methoden erstmals angewandt werden sollen. Für diese erste Runde der Evaluierungen wurden Mali und Sambia ausgewählt. Weitere Evaluierungen von Budgethilfe sollen folgen; eine Evaluierung der Budgethilfe in Tansania ist bereits in Vorbereitung.

Die Budgethilfe-Evaluierungen werden im Sinne der Paris Erklärung gemeinschaftlich bzw. arbeitsteilig durchgeführt. So wird Mali unter Federführung der EC mit Kanada durchgeführt und Sambia unter der gemeinsamen Federführung der Niederlande und Deutschland gemeinsam mit Schweden. Das BMZ–Evaluierungsreferat (BMZ-E) beauftragte das DIE mit der Durchführung einer der Hauptkomponenten der Evaluierung. Vor dem Hintergrund der vereinbarten Arbeitsteilung mit den Niederlanden als Co-Manager der Evaluierung beschäftigen sich die Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen des DIE vor allem mit Fragen der politischen Ökonomie von Budgethilfe sowie der Synthese der einzelnen Studien. Aus deutscher Sicht von besonderem Interesse sind dabei Fragen zur financial governance, Beteiligung des Parlaments und der Zivilgesellschaft sowie zur Rolle von Maßnahmen des Capacity Development und des Politikdialogs als begleitender Input zur Budgethilfe. Sofern Fragen sektorspezifisch beantwortet werden müssen, wird sich das Evaluierungsteam exemplarisch auf die Sektoren Bildung, Gesundheit und Infrastruktur (Straßenbau) konzentrieren.

Für die Erfüllung der Aufgabenstellung wird ein Methodenmix aus quantitativen und qualitativen Methoden angewendet. Dieser beinhaltet die Analyse von Primärdaten, die Analyse von Sekundärdaten und Literatur- und Dokumentenauswertung sowie eigene Datenerhebungen, z.B. durch schriftliche, standardisierte Befragungen, semi-strukturierte Einzelinterviews oder Gruppeninterviews. Dabei wird eine intensive Beteiligung der sambischen Seite sowie eine möglichst breite Partizipation relevanter Stakeholder an der Evaluierung angestrebt (auch im Hinblick auf den Lernaspekt von Evaluierungen), ebenso wie die möglichst durchgängige Einhaltung des Mehraugenprinzips.

Die Evaluierung folgt den OECD DAC Standards für Evaluierung (i.E.). Als Orientierung dienen die BMZ-E Qualitätsstandards. Eine detaillierte Darstellung der Vorgehensweise und angewandten Methoden und Analyseinstrumente (Fragebogen, Interviewleitfaden und dgl.) ist als Anlage zum Evaluierungsbericht vorgesehen.

Ziel ist es, eine unabhängige Überprüfung der entwicklungspolitischen Wirksamkeit von Budgethilfe durchzuführen, um eine belastbare Entscheidungsgrundlage für den weiteren Einsatz dieses Instruments zu erlangen. Gleichzeitig soll damit auch ein Beitrag zur Methodologieentwicklung geleistet werden.

Publikationen