Förderung der Resilienz durch Gesundheit und Soziale Sicherung in Zeiten multipler Krisen

Dieses Forschungsprojekt zielt darauf ab zu verstehen, wie Gesellschaften widerstandsfähiger werden können und konzentriert sich dabei auf die Bereiche Gesundheit und soziale Sicherung. Es soll einen Beitrag zur Umsetzung der neuen BMZ-Kernthemenstrategie "Gesundheit, Soziale Sicherung und Bevölkerungspolitik" leisten, indem es insbesondere zu den Themen des ersten ("Gesundheit") und zweiten ("Soziale Sicherung") Aktionsfeldes der Strategie forschungsbasierte Beratung anbietet.

Projektleitung:
Francesco Burchi
Christoph Strupat

Projektteam:
Pooja Balasubramanian
Tekalign Gutu Sakketa
Srinivasa Srigiri
Saravanan Subramanian

Finanzierung:
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)

Zeitrahmen:
2023 - 2025 / Laufend

Projektbeschreibung

COVID-19, Klimawandel, zwischen- und innerstaatliche Konflikte und deren sozioökonomische Folgen haben die Verwundbarkeit der Gesellschaften weltweit gezeigt. Armut und Ungleichheit haben weltweit zugenommen. Die Verwirklichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) hat Rückschläge erlitten. In vielen Ländern haben sich die Gesundheits- und sozialen Sicherungssysteme trotz erheblicher Investitionen in den letzten zwei Jahren als unzureichend erwiesen, um diese verschiedenen Krisen abzufedern. Derzeit hat etwa die Hälfte der Weltbevölkerung keinen Zugang zu grundlegenden Gesundheitsdiensten und sozialen Sicherungssystemen. Das bedeutet, dass vier Milliarden Menschen im Falle von Krankheit, Alter, Arbeitslosigkeit, Invalidität oder Arbeitsunfähigkeit für sich selbst sorgen müssen. Tritt ein externer Schock ein, ist ihre Existenz oft unmittelbar bedroht. Insbesondere klimawandelbedingte Schocks wie extreme Wetterereignisse und Naturkatastrophen können zu einer steigenden Zahl von Verletzungen und Todesfällen führen und die nicht resilienten Gesundheits- und sozialen Sicherungssysteme gefährden.

Förderung der Resilienz wird daher für die Entwicklungspolitik in den kommenden Jahren entscheidend sein. Gesundheit und soziale Sicherung sind zentrale Säulen für widerstandsfähige Individuen, Haushalte und Gesellschaften. Politikansätze aus beiden Bereichen können, wenn sie resilienzfördernd umgesetzt werden, die Auswirkungen von Krisen abfedern, die Resilienzkapazitäten erhöhen und letztlich dazu beitragen, Armut und Ungleichheit zu verringern. Darüber hinaus können ganzheitliche Ansätze wie der One-Health-Ansatz, der darauf abzielt, die Gesundheit von Mensch, Tier und Ökosystem nachhaltig auszubalancieren und zu optimieren, zur Prävention von Schocks wie Infektionskrankheiten mit Pandemiepotenzial beitragen. 

Die Forschung in diesem Projekt wird zudem einen geschlechtsspezifischen Schwerpunkt haben und geschlechtsspezifische Auswirkungen von Normen und geschlechtsspezifischen Anfälligkeiten auf die Verteilung, das Auftreten und die Auswirkungen von externen Schocks und Krisen ermitteln, um zu verstehen, wie geschlechtergerechte Gesundheits- und soziale Sicherungsmaßnahmen konzipiert werden können. Daher ist unsere Forschung auch für die BMZ-Initiative "Feministische Entwicklungspolitik" relevant.

Auf der Grundlage unserer gemeinsamen Forschungs- und Politikberatungsaktivitäten zum Thema Resilienz arbeiten die Mitglieder des Forschungsteams in zwei Arbeitspaketen (APs):

AP1: Förderung der Resilienz durch den One-Health-Ansatz und die Stärkung der Gesundheitssysteme

Ziel dieses Arbeitspakets ist es zu verstehen, wie die Widerstandsfähigkeit in Zeiten vielfältiger globaler Gesundheitsherausforderungen durch den One-Health-Ansatz und die Stärkung der Gesundheitssysteme verbessert werden kann.

Ein Fokus der Forschung ist hierbei inwieweit One-Health Governance für eine wirksame Steuerung der Verflechtungen zwischen den für die Umsetzung des One-Health-Konzepts relevanten Sektoren verbessert werden kann. Darüber hinaus soll untersucht werden, wie Gesundheitssysteme gestärkt werden können, um die Widerstandsfähigkeit von Haushalten angesichts von Krisen wie Pandemien oder Klimawandel zu verbessern.

Dazu müssen neue empirische Erkenntnisse über die Umsetzung des One-Health-Konzepts und die Auswirkungen der Gesundheitspolitik gewonnen werden. Es ist notwendig, die spezifische Rolle dieser Maßnahmen als Instrumente zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit von Gesundheitssystemen, Haushalten und gefährdeten Gruppen gegenüber externen Schocks zu verstehen. Dies soll durch mehrere Fallstudien mit quantitativen und qualitativen Methoden untersucht werden. Darüber hinaus wird sich eine länderübergreifende Studie auf durch den Klimawandel verursachte Wetterschocks (z. B. Dürre, Überschwemmungen) konzentrieren, die sich negativ auf die menschliche Gesundheit auswirken, um die Klimaresistenz von Gesundheitssystemen unter Einbeziehung der Perspektive von Gemeinden und Haushalten zu bewerten.

WP2: Förderung der Resilienz durch soziale Sicherung

Ziel dieses Arbeitspakets ist es, zu verstehen, wie soziale Sicherungssysteme am besten gestaltet werden können, um die Widerstandsfähigkeit von Haushalten und gefährdeten Gruppen zu verbessern. Es zielt darauf ab, zwei miteinander verbundene Forschungsfragen zu beantworten: (i) wie wirksam sind verschiedene soziale Sicherungsmaßnahmen bei der Förderung der Widerstandsfähigkeit gegenüber verschiedenen Arten von Schocks? (ii) wie sollten soziale Sicherungssysteme gestaltet werden, um künftige Schocks besser abzufedern und tiefere Krisen zu verhindern?

Die Forschung wird aus einer Kombination von Fallstudien und einer breiteren Analyse von länderübergreifenden Daten, Literatur und Fakten bestehen. Die Fallstudienanalyse wird häufig mit einem gemischten Methodenansatz durchgeführt. Die Fallstudien werden sich hauptsächlich auf zwei Maßnahmen der sozialen Sicherung konzentrieren, nämlich cash transfers und public works, sowie auf zwei Arten von Schocks fokusieren: Gesundheit und klimabedingte Schocks.

Publikationen

Veranstaltungen

Projektkoordination

Sonja Packschies