Green finance in Indonesien

Dieses Projekt war Teil der Länderarbeitsgruppe (LAG) des Postgraduierten-Programms. Durch globale Umweltveränderungen wird die Entwicklung von nachhaltigen Investitionsmodellen immer wichtiger. Am Beispiel Indonesiens untersuchte dieses Projekt die Herausforderungen, die sich durch „Green Finance“ für Entwicklungs- und Schwellenländer ergeben und wie diese Länder bei der Generierung von außen unterstützt werden können.

Projektleitung:
Ulrich Volz

Projektteam:
Peter Wolff

Teilnehmende des 48. Ausbildungsganges:
Judith Böhnke
Vanessa Eidt
Laura Knierim
Katharina Richert
Greta-Maria Röber

Zeitrahmen:
2012 - 2013 / Abgeschlossen

Projektbeschreibung

Länderarbeitsgruppe des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik (DIE), 2012/2013

Die planetarischen Grenzen des Wachstums und die Knappheit natürlicher Ressourcen erfordern eine deutliche Zunahme von Investitionen in saubere und nachhaltige Energieproduktion und eine gesteigerte Effizienz in der Ressourcennutzung in Entwicklungs-, Schwellen- und Industrieländern. Regierungen müssen das entsprechende regulatorische Rahmenwerk vorgeben, um die nötigen Anreize für eine effizientere Nutzung von Ressourcen und Investitionen in nachhaltige Unternehmungen zu schaffen. In diesem Kontext kommt der Finanzwirtschaft die zentrale Rolle zu, „Green finance“ für die Finanzierung nachhaltiger Investitionen und Entwicklung bereit zu stellen. Das noch junge Konzept von Green finance hat bereits großes Interesse generiert, nicht zuletzt in der Entwicklungszusammenarbeit. Green finance umfasst alle Formen von Finanzinvestitionen oder Kreditvergabe, die den Umwelteinfluss von Investitionen berücksichtigen und zur Nachhaltigkeit beitragen. Wesentliche Elemente von Green finance sind die Entwicklung nachhaltiger Investitionsmodelle sowie die Durchführung von Umwelteinfluss- und -risikostudien vor Kreditvergabeentscheidungen, um Umwelt- und Nachhaltigkeitsstandards zu genügen.

Vor diesem Hintergrund untersuchte die LAG am Beispiel Indonesiens die Herausforderungen von Entwicklungs- und Schwellenländern bei der Generierung von Green finance für nachhaltige und energieeffiziente Investitionen. Ebenfalls sollte die LAG untersuchen, wie Entwicklungs- und Schwellenländer im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit bei der Gestaltung eines regulatorischen Rahmenwerks zur Förderung von Green finance und grünen Investitionen unterstützt werden können.

Als lower middle-income Land mit einem Pro-Kopf-Einkommen von $2.500 in 2010 und der viertgrößten Bevölkerung der Welt mit fast 240 Millionen Menschen bot Indonesien den Rahmen für eine interessante Fallstudie. Das Land hat einen enormen Finanzierungsbedarf für grüne Investitionen in saubere und erneuerbare Energien, Abwasseraufbereitung, Transport und Infrastruktur, sowohl im ländlichen als auch im urbanen Raum (so z.B. in Greater Jakarta mit ca. 33 Millionen Menschen). Die indonesische Regierung hat die Notwendigkeit erkannt, grünes Wachstum zu fördern und hat bereits erste Versuche unternommen, Anreize für Green finance zu setzen. In 2011 hat Bank Indonesia, die Zentralbank, gemeinsam mit dem Umweltministerium eine operationale Richtlinie für Banken geschaffen, die Banken dazu anhält, bei ihren Kreditvergabeentscheidungen Umweltprüfungen vorzunehmen.

Es gab mehrere potentielle Kooperationspartner für das vorgeschlagene LAG-Projekt. Das Deutsche Institut für Entwicklungspolitik (DIE) hat gute Kontakte zu den Kolleg(inn)en, die bei der Bank Indonesia zu Green banking arbeiten, genauso wie zu verschiedenen indonesischen Think tanks und Universitäten. In der deutschen EZ unterstützen GIZ, KfW und DEG aktiv Green finance, ebenso wie multinationale Organisationen wie die Weltbank und die Asiatische Entwicklungsbank. Auch im privaten Finanzsektor gibt es Interesse an diesem Thema. Die prospektive LAG hat sich mit ihrem Fokus auf grüne Entwicklungsfinanzierung jenseits von ODA gut in die Abteilungsstrategie von Abteilung V eingefügt.