Wie ist das Programm aufgebaut?

Das Postgraduierten-Programm des IDOS beginnt jedes Jahr am 1. September und erstreckt sich über neun Monate. Von September bis Januar sowie im Mai findet das Programm in Bonn statt; zwischen Februar und April ist ein Forschungsaufenthalt geplant.

Hier geht es zum Ausbildungsplan des 59. Kurses.

Das modulare Programm umfasst folgende Module:

Block-Diagramm für die Übersicht des Ausbildungsplans:  Zunächst das Onboarding Anfang September. Von September bis Ende Januar und im Mai sind fünf Blöcke dargestellt: 1. "Akademische Module", 2. "Forschungsteam-Modul (in Zusammenarbeit mit Partnerinstitutionen)", 3. "Modul Empirische Forschungsmethoden", 4. "Policy Modul", 5. "Modul internationale Zusammenarbeit als Beruf".

Forschungsteam-Modul

Das Forschungsteam-Modul ist der Kern unseres Ausbildungsprogramms und erstreckt sich über fast die gesamte Laufzeit des Programms. Das Modul umfasst die Vorbereitung und Durchführung eines empirischen und beratungsorientierten Forschungsvorhabens. Die Forschungsthemen in den Projekten spiegeln aktuelle Trends der internationalen Zusammenarbeit wider. Alle Teams stehen dabei in einem engen Austausch mit Partnerinstitutionen. Die Teams werden geleitet von IDOS Wissenschaftler*innen. In einigen Teams arbeiten wir mit einer Ko-Leitung und Postgraduierten aus unseren Partnerinstitution zusammen. So können wir Expertise aus beiden Institutionen sowie unterschiedliche Perspektiven zusammenbringen und gemeinsam an einem für beide Institutionen relevanten Thema arbeiten.

Im Forschungsteam-Modul verbinden wir somit wissenschaftliches Arbeiten mit der Erarbeitung und zielgruppengerechten Kommunikation von Handlungsempfehlungen für politische Prozesse (science-policy-interface). Die Teilnehmenden erlernen durch die eigene Forschung die Kompetenz, Forschungsergebnisse einzuschätzen, um auf deren Grundlage evidenzbasierte Entscheidungen treffen zu können. Zudem entwickeln sie Kompetenzen in der Zusammenarbeit mit Partner*innen, sehen aber durch die Reflektion von Machthierarchien innerhalb globaler Ungleichheiten auch die Grenzen partnerschaftlicher Zusammenarbeit.

Akademische Module

In zehn je dreitägigen Modulen erhalten die Teilnehmenden einen Überblick zu grundlegenden Themengebieten der internationalen Zusammenarbeit und setzen sich mit aktuellen Fragestellungen zu Entwicklung und Nachhaltigkeit auseinander. Einige Module können auch in Kooperation mit der MGG Academy und der Shaping Futures Academy stattfinden. Eine geschlechterspezifische Perspektive zieht sich als Querschnittsthema über alle akademischen Module, da wir Gender als grundlegendes gesellschaftliches Strukturprinzip verstehen. 

Akademische Module können unter anderem folgende Themen umfassen:

 

  • introduction into development and sustainability
  • critical perspectives on development cooperation
  • social cohesion
  • fragility and peace
  • climate change
  • biodiversity
  • migration and forced displacement
  • EU external relations and development cooperation
  • etc.

 

Die begleitenden Peer-Learning Tage geben den Teilnehmenden die Möglichkeit zu einem selbstständigen Austausch.

Bildtrenner: Teilnehmende des Postgraduierten-Programms lachen.

Policy Modul – Politikberatung und Politikdialog

Als Think Tank zeichnet das IDOS die besondere Kombination von Forschung, Beratung und Ausbildung aus. Die politisch unabhängige und empirisch basierte wissenschaftliche Forschung bietet die Grundlage für unsere Politikberatung. Kursteilnehmende sind in ihrer künftigen beruflichen Position an verschiedenen Stellen wissenschaftlicher Beratung tätig: als ratsuchende Entscheidungsträger*innen oder als Berater*innen sowohl in Durchführungsorganisationen wie auch in Think Tanks oder Consultancies. Sie benötigen in allen Rollen orientierendes Grundwissen zu Politikberatung. Die Teilnehmenden werden im Kursverlauf selbst in verschiedenen Berater*innen-Situation dieses Wissen anwenden und Erfahrungswissen sammeln.

Bildtrenner: Sechs Menschen sitzen auf einem Podium und diskutieren.

Modul Empirische Forschungsmethoden

Das Angebot an Veranstaltungen zu empirischen Forschungsmethoden richtet sich am Bedarf der Forschungsprojekte. In diesem Modul setzen sich die Teilnehmenden unter anderem mit forschungsethischen Fragestellungen auseinander. Sie bereiten ihr Forschungsprojekt auf eine Prüfung durch das Research Ethics Committee (REC) vor und erstellen einen Datenmanagementplan. Das Bewusstsein darüber, dass wir als Forschende nicht frei von Machtasymmetrien forschen können, sowie die Auseinandersetzung mit unseren eigenen Privilegien, gesellschaftlichen Diskriminierungsformen und unserer Positionalität aufgrund z.B. unseres Geschlechts sind Gegenstand von Veranstaltungen zu critical whiteness und der eigenen Positionalität.

Praxismodul – Internationale Zusammenarbeit als Beruf

Die Alumni des Programms arbeiten sowohl in Organisationen der bilateralen wie auch der multilateralen Entwicklungszusammenarbeit. Das Berufsfeld umfasst staatliche Organisationen genauso wie privatwirtschaftliche Akteure, Nichtregierungsorganisationen sowie Forschungseinrichtungen. Teilnehmende werden individuell zu ihrer beruflichen Orientierung beraten und durch berufsspezifische Trainings gezielt vorbereitet. Das Postgraduierten-Programm bietet durch seine persönlichen Kontakte zu zentralen Akteuren des Berufsfelds ein Sprungbrett in die internationale Entwicklungszusammenarbeit.

Wie lernen wir?

In unseren drei Ausbildungs- und Wissenskooperations-Formaten folgen wir dem Prinzip des von- und miteinander Lernens. Unser Ziel ist die Stärkung der Kompetenzen unserer Teilnehmenden. 

Die Module zeichnen sich durch einen breiten Methodenmix und durch interaktive Formate mit einem hohen Grad der Partizipation der Teilnehmenden aus.

Die Module werden von Wissenschaftler*innen am IDOS konzipiert und profitieren von der Einbindung von Expert*innen aus Ministerien, Durchführungsorganisationen, internationalen Organisationen und Nichtregierungsorganisationen (NRO) sowie externen Trainer*innen.