Budgethilfe in der Entwicklungszusammenarbeit: weder Teufelszeug noch Allheilmittel
            Leiderer, Stefan
            Analysen und Stellungnahmen
            
                    (10/2009)
                
            
            
                
Bonn: German Development Institute / Deutsches Institut für Entwicklungspolitik (DIE) 
            
            
                
                
                
                    
                    
Engl. Ausg. u.d.T.:
Budget support as an aid instrument: neither pandemonium nor panacea
(Briefing Paper 9/2010)
                    
                    
                    
                
            
            
            Budgethilfe wird in Deutschland nach wie vor kontrovers diskutiert.  Dabei ist das Instrument in der EZ-Praxis mittlerweile gut etabliert.  Allerdings besteht unter Praktikern auch Einigkeit darüber, dass sie nur  für eine begrenzte Gruppe von Ländern in Frage kommt und stets im  Verbund mit anderen Instrumenten einzusetzen ist. Denn den potenziellen  Vorteilen des Instruments stehen auch ernstzunehmende Risiken gegenüber.  In der deutschen bilateralen EZ macht Budgethilfe nach wie vor nur  einen geringen Anteil aus (2008 2,5% der Zusagen). Bisherige Erfahrungen  und Evaluierungen bestätigen, dass Budgethilfe ein sinnvolles  Instrument sein kann, um die Qualität des Politikdialogs, Transparenz  und Rechenschaftspflicht in der Haushaltsführung der  Empfängerregierungen wie auch die Geberharmonisierung zu stärken.  Bislang liegen allerdings kaum Erkenntnisse über die konkreten  Armutswirkungen des Instruments vor. Gleichzeitig wird zunehmend  diskutiert, Budgethilfen auch zur Finanzierung anderer Ziele als der  MDGs (bspw. Anpassung an den Klimawandel) einzusetzen. Dies ist  allerdings mit Risiken für die potenzielle entwicklungspolitische  Wirksamkeit des Instruments verbunden. Eine zentrale Herausforderung für  die EZ besteht deshalb zum einen darin, adäquate Evaluierungsmethoden  für Budgethilfen zu entwickeln. Zum anderen muss sichergestellt werden,  dass das Instrument nicht mit neuen Ansprüchen und Zielsetzungen  überfrachtet wird. Hier ist die deutsche EZ konzeptionell und  entwicklungspolitisch gefordert.
            
    
    
    
        
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