Armutsbekämpfung durch Bewässerung – Nachhaltige Strategien für Kenia


Project Team:

Valeska Hesse
Simone Iltgen
Valérie Peters
Antti Seelaff
Daniel Taras

Time frame:
2005 - 2006 / completed

Project description

Fragestellung:
Afrika hat eine lange Geschichte gescheiterter Bewässerungsvorhaben. In den 90er Jahren geriet Bewässerung deshalb und wegen der sich abzeichnenden Wasserknappheit in vielen Ländern aus dem Blickfeld. Mittlerweile jedoch erlebt das Thema eine Wiederbelebung. Der Klimawandel und seine Folgen sowie der Nahrungsmittelbedarf einer wachsenden Bevölkerung machen Bewässerung sowohl für das Überleben als auch für breitenwirksames Wachstum zu einer zentralen Voraussetzung.

Erste Ergebnisse:
In der empirischen Studie wurden die armutsreduzierenden Wirkungen verschiedener Typen von Bewässerung untersucht (Kleinbäuerliche Anlagen, kommerzielle Bewässerung, staatliche Bewässerungsanlagen). Es wurde dabei ein multidimensionales Konzept von Armut zugrunde gelegt. Eine Erhebung in fünf Wassereinzugsgebieten ergab, dass für fast alle ländlichen Haushalte, die in Bewässerungsmaßnahmen einbezogen sind, durchschlagende armutsreduzierende Wirkungen verknüpft sind. Wichtigste Funktionen der Bewässerung sind erwartungsgemäß die Ernährungssicherung und die Einkommensschaffung. Weitere wichtige Nebeneffekte sind „Empowerment“ und positive Wirkungen auf die Geschlechtergerechtigkeit. Modernisierungsmaßnahmen von Bewässerungsanlagen steigern nochmals den letztgenannten Effekt und wirken stark arbeitsentlastend für Frauen.
Als deutlich negative Wirkung von Bewässerung wurde allerdings die Verstärkung der Konkurrenz um die Wasserressource identifiziert. Hierdurch entstehen laufend und zunehmend Interessenskonflikte zwischen Wassernutzern, die teilweise offen ausgetragen werden. Zudem existieren verdeckte Konflikte zwischen den kommerziellen Betrieben und den einzelnen ländlichen Haushalten. Die Studie zeigt anhand von realen Beispielen, wie der Aufbau von ressourcenbezogenen Nutzergruppen und Institutionen Konflikte punktuell vermeiden und zu lösen vermag. Es werden darüber hinaus die Umweltaspekte von Bewässerung illustriert und der Zusammenhang zwischen Wasserverknappung, steigendem Bedarf an Bewässerung und stärkerer Wasserverknappung gezeigt.
Zuletzt werden Politikempfehlungen dazu gegeben, wie eine ökologisch nachhaltige Bewässerung organisiert und von der Regierung sowie der Entwicklungspolitik gefördert werden kann. Hierbei wird darauf geachtet, dass auch arme Bevölkerungsgruppen integriert werden.

 

Publikationen zum Themengebiet
Neubert, Susanne / Valeska Hesse / Simone Iltgen / Japheth O. Onyando / Wilfred Onchoke / Valérie Peters / Antti Seelaff / Daniel Taras (2007): Poverty oriented irrigation policy in Kenya: empirical results and suggestions for reform, Discussion Paper 12/2007