Headerbild des Specials, große Weltkugel in einem UN-Gebäude ©IDOS

UN80 Initiative

In ihrem 80. Jahr sind die Vereinten Nationen (VN) in eine große Krise geraten. Drastische Einbrüche bei der Finanzierung zwingen die VN zum Sparen – und viel grundsätzlicher noch zum Nachdenken darüber, ob ihre Strukturen und Ansätze, ja überhaupt ihre politische Relevanz dem heutigen Bedarf noch gerecht werden. Der VN-Entwicklungsbereich wird schon lange für eine hohe institutionelle Fragmentierung und eine geringe Effektivität kritisiert. Seine Arbeitsweise ist an einem traditionellen, projekt-basierten Entwicklungshilfe-Paradigma ausgerichtet, das rapide an Bedeutung verliert.

Vor diesem Hintergrund bietet die von VN-Generalsekretär Guterres Anfang 2025 ausgerufene UN80-Initiative eine Gelegenheit, die VN-Entwicklungsarbeit umfassend auf den Prüfstand zu stellen: In welchem Zustand befindet sich die VN politisch und institutionell? Wie haben sich die Anforderungen verändert? Welche neuen Ansätze und Funktionen sind damit erforderlich? Welche Chancen und Risiken liegen in den derzeitigen globalen Machtverschiebungen?

Publikationen

Russia's role in UN development work: influence without investment?
Novoselova, Anna (2025)

Policy Brief (15/2025)

Die UN80 Reforminitiative als Chance für Erneuerung
Baumann, Max-Otto / Hemmerich, Katja / Novoselova, Anna (2025)

In: VEREINTE NATIONEN Heft 4/2025, Seite 157-158

What now for the UN? A new evaluation prompts critical questions
Baumann, Max-Otto (2025)

published on devex.com, 15.07.2025

UN at 80 needs a new approach to reforming the UN development system
Baumann, Max-Otto (2025)

published on theglobalobservatory.org, 04.06.2025

Trump’s assault on foreign aid: implications for international development cooperation
Haug, Sebastian / Novoselova, Anna / Klingebile, Stephan (2025)

Discussion Paper (4/2025)

Trump 2.0 and the United Nations: implications for multilateral funding and leadership
Baumann, Max-Otto / Sebastian Haug / Marianne Beisheim (2025)

Bonn: Friedrich-Ebert-Stiftung e.V. (Discussion Paper)

Imminent shifts at the UN: how Trump plays into China’s hands
Haug, Sebastian (2025)

in: The Diplomat, 28.01.2025

Embracing universality: toward the future of United Nations development work
Baumann, Max-Otto / Haug, Sebastian (2024)

in: International Studies Perspectives, first published 18.11.2024

Financing the United Nations: status quo, challenges and reform options
Baumann, Max-Otto / Haug, Sebastian (2024)

New York: Friedrich-Ebert-Stiftung

Why UN financing matters for effective multilateralism
Baumann, Max-Otto / Haug, Sebastian (2024)

published on theglobalobservatory.org, 18.06.2024

Pooled funding supports best practices in UN development work
Baumann, Max-Otto / Abualghaib, Ola (2024)

published on devpolicy.org, 21.03.2024

Veranstaltungen

Workshop
New ideas for United Nations development cooperation

Bonn, 18.07.2025

Workshop
UN80: Making room for what’s possible

Berlin, 30.06.2025

What we read

The mandate trap: Why the UN’s real reform test lies in letting go, Jordan Ryan.

Der Autor reflektiert über den Bericht zur Umsetzug der Mandate und argumentiert, dass dessen Ergebnisse nur geringe Wirkung entfalten werden, sofern die Mitgliedstaaten sich nicht der politischen Unannehmlichkeit stellen, Mandate aufzugeben.


UN80: What makes a UN Mandate Effective or Efficient?, Katja Hemmerich.

Die Autorin schlägt drei Kriterien vor, anhand derer die Mitgliedstaaten die Wirksamkeit der UN-Mandate bewerten sollten: 1) ihre Bereitschaft, dafür zu zahlen; 2) ihre Bereitschaft, einen Überprüfungsprozess einzurichten; 3) die Gewährleistung, dass die Koordinierungskosten im Verhältnis zu den Umsetzungskosten stehen.


The emerging contours of UN policy under Trump 2.0, Eugene Chen.

Der Autor untersucht den Ansatz der Trump-Regierung gegenüber den UN und kommt zu dem Schluss, dass Opportunismus ihr prägendes Merkmal ist.


Aid isn’t neutral – and that might be our best bet, Erica Harper.

Die Autorin trennt institutionelle Reformen von der Politik der Entwicklungs­hilfe und plädiert für einen weniger technokratischen, stärker selektiven Ansatz in der Entwicklungszusammenarbeit.