Serie Entwicklungsfinanzierung: Steigerung inländischer Ressourcenmobilisierung durch Bekämpfung von Steuerflucht

Serie Entwicklungsfinanzierung: Steigerung inländischer Ressourcenmobilisierung durch Bekämpfung von Steuerflucht

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Kapoor, Sony
Analysen und Stellungnahmen 14/2008

Bonn: German Development Institute / Deutsches Institut für Entwicklungspolitik (DIE)

Steuerflucht aus Entwicklungsländern wird auf ein Vielfaches der Zahlungen in der Entwicklungszusammenarbeit geschätzt. Sie schwächt in entscheidendem Maße die inländische Mobilisierung von Ressourcen und untergräbt Good Governance.
Die Hauptakteure und Mechanismen hierbei sind Unternehmen, die bei Handels- und Finanztransaktionen falsche Preise angeben; Banken, Firmen und Individuen, die finanzielle Transaktionen falsch deklarieren, sowie der Schmuggel von hochwertigen Waren. Steuerflucht wird angetrieben durch ein komplexes Netz von Akteuren, die ein differenziertes, aber schlecht reguliertes internationales System zu ihrem Vorteil ausnutzen.
Steuerflucht könnte durch entschlossene und international koordinierte Aktionen an der Quelle, bei der Durchführung und am Zielpunkt der rechtswidrigen Transfers reduziert werden. Dies würde die verpflichtende Weitergabe von Informationen über Inhaber von Bankkonten, Treuhandfonds, Firmen, Stiftungen und anderer legaler Instrumente durch Finanzzentren beinhalten, nicht nur in „Steueroasen“.
Auf internationaler Ebene könnte Steuerflucht durch die Weitergabe von Informationen zwischen Ländern, durch Kompensation der „Steueroasen“ für ihre entgangenen Einnahmen, und durch die ezeichnung von Steuerflucht als kriminelle Handlung in internationalen Vereinbarungen bekämpft werden. Institutionell gibt es Bedarf an einer permanenten Struktur, um die Effektivität, den Einfluss und das institutionelle Gedächtnis im Kampf gegen die Steuerflucht zu verbessern.

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