Welthandel im Umbruch

Berger, Axel / Clara Brandi
External Publications (2015)

in: Neue Zürcher Zeitung 21.11.2015, 1

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Zwölf Pazifikanrainerstaaten haben Anfang Oktober die Transpazifische Partnerschaft (TPP), das bis dato weltweit größte Freihandelsabkommen unterzeichnet. Das Projekt wurde maßgeblich von den USA vorangetrieben. Die TPP ist Teil der «Pivot to Asia»-Strategie, also der amerikanischen Neuorientierung in Richtung Asien/Pazifik. Neben den USA sind wirtschaftliche Schwergewichte wie Japan, Kanada sowie Australien dabei, aber auch aufstrebende Entwicklungs- und Schwellenländer wie Mexiko und Vietnam. Pikant ist, dass China und andere BRIC-Länder unberücksichtigt blieben. Die EU und die USA beraten gegenwärtig über die transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft TTIP, und in Asien laufen Verhandlungen über die Regional Comprehensive Economic Partnership (RCEP). Als Reaktion auf diese Mega-Bündnisse werden immer komplexere Abkommen verhandelt werden: Das handelspolitische Karussell dreht sich damit zunehmend schneller. Die Bündnisse werden nicht nur zahlreicher, sondern umfassen auch größere Handelsflüsse und weisen eine breitere Agenda auf. Zum einen werden die Regeln des internationalen Handels komplexer. Zum anderen ist die bis dato zentrale Rolle der Welthandelsorganisation (WTO) als multilaterales Verhandlungsforum mehr denn je infrage gestellt, da die knappen administrativen und politischen Kapazitäten eher auf die Verhandlungen bilateraler und regionaler Abkommen verwandt werden.


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Berger, Axel

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Brandi, Clara

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