in: Blätter für Deutsche und Internationale Politik 6/2003, 714-723
Anders als bislang vermutet, ist die irakische Gesellschaft unter dem brutalen Terrorregime Saddam Husseins nicht gänzlich "pulverisiert" worden: Nicht nur hatte sich die kurdische Gesellschaft im Nordirak unter dem Schutz der von den USA und Großbritannien militärisch gesicherten Flugverbotszone regenerieren können; die jüngst massenhaft begangenen rituellen Festlichkeiten der Schiiten im Südirak dokumentieren eine Vitalität religiöser Strukturen und Befindlichkeiten, die nach den über zwei Jahrzehnten systematischer Unterdrückung und Vernichtung nicht zu erwarten gewesen war.