in: Political Science Applied - Zeitschrift für angewandte Politikwissenschaft 9/2019, 28-30
Die fünf Länder der Sahelregion, die 2014 die Regionalorganisation G5 Sahel gegründet haben – Burkina Faso, Mali, Mauretanien, Niger und Tschad – stehen vor großen sicherheits- und entwicklungspolitischen Herausforderungen. Die betroffenen Länder ebenso wie ihre internationalen Partner stellt das vor komplexe politische Aufgaben. Auch die Europäische Union (EU) ist mit unterschiedlichen Instrumenten ihrer Außen-, Entwicklungs- und Migrationspolitik vor Ort engagiert. Zum einen ist das vielschichtige Engagement der EU in der Sahelregion ein echter Testfall für die Umsetzung ihres „integrierten Ansatzes“ zur Bewältigung von Konflikten. Zum anderen stellt das Engagement in der Sahelregion auch eine Bewährungsprobe für das Bekenntnis der EU zur Stärkung regionaler Kooperation in Afrika unter dem Motto „afrikanische Lösungen für afrikanische Probleme“ dar. Mit der Unterstützung der G5 Sahel Joint Force setzt die EU dieses Ziel auch in der Sahelregion um. Gleichzeitig sollte der EU mindestens genauso stark daran gelegen sein, die entwicklungspolitische Säule der G5-Regionalorganisation weiter zu stärken, um das Potenzial regionaler Kooperation auch für wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung zu entfalten. Die Sahel-Allianz könnte hier ein wichtiges Vehikel sein, insbesondere dann, wenn die Kooperation mit dem Sekretariat der G5 Sahel und die Förderung regionaler Kooperationsprojekte weiter intensiviert wird.