Feministische Beschäftigungspolitik: Frauen, Strukturwandel und Arbeitsmärkte in den Regionen Nahost/Nordafrika und Subsahara-Afrika

Arbeitsmärkte und Beschäftigungsschaffung stellen in den Regionen Nahost- und Nordafrika (MENA) und Subsahara Afrika (SSA) eine kontinuierliche und massive Herausforderung dar. Insbesondere für Frauen gestaltet sich die Beschäftigungssituation in den beiden Regionen äußerst schwierig, im regionalen Vergleich des Global Gender Gap Report belegen sie den letzten (MENA) bzw. drittletzten (SSA) Platz. Zugleich eröffnen sich durch den Strukturwandel neue Wirtschaftssektoren, insbesondere in den Bereichen Digitalisierung und Green Economy. Das vorgeschlagene Projektvorhaben fokussiert daher darauf, in welchen Wachstumssektoren gute Beschäftigung für Frauen geschaffen und wie hierfür Arbeitsmarktbarrieren für Frauen gezielt adressiert werden können.

Projektleitung:
Tina Zintl

Projektteam:
Tilman Altenburg
Alexander Stöcker

Finanzierung:
Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ)

Zeitrahmen:
2022 - 2024 / Laufend

Projektbeschreibung

Die Beschäftigungssituation für Frauen ist in beiden Weltregionen äußerst schwierig, jedoch äußert sich dies auf unterschiedliche Weise. Während in der MENA-Region die Frauenerwerbsquote trotz steigendem Bildungsgrad extrem niedrig ist, bleibt Frauen in der SSA-Region oft der Zugang zu Bildung verwehrt und sie arbeiten meist in informellen und vulnerablen Beschäftigungsverhältnissen im Niedriglohnbereich.

Ziel dieses Vorhabens ist es, die strukturellen Hindernisse in den Wachstumssektoren für das Schaffen von Frauenarbeitsplätzen zu identifizieren und politikgestaltende Ansätze abzuleiten, um diese zu reduzieren, sowie gleichzeitig in die aktive Frauenförderung zu investieren. Durch die unterschiedliche Ausgangslage und Wirtschaftsstruktur in den beiden Regionen wird untersucht, welche Ansätze zur feministischen Beschäftigungspolitik in verschiedenen Kontexten einsetzbar sind.

Im Zentrum des Vorhabens stehen die folgenden Forschungsfragen:

1. Welche spezifischen Arbeitsmarktbarrieren bestehen für Frauen? Wie können diese abgebaut werden?

Welche Rahmenbedingungen (z.B. hinsichtlich Empowerment, Care Arbeit, Mobilität, gesellschaftlicher Akzeptanz) müssten sich verändern, um Frauen stärker in den Arbeitsmarkt zu integrieren? Wo könnten bisherige Maßnahmen der Entwicklungszusammenarbeit passgenauer ansetzen, um eine Verbesserung der Erwerbssituation von Frauen herbeizuführen? Welche konkreten Ansatzpunkte bieten sich im Rahmen der feministischen Entwicklungspolitik für Vorhaben mit einem dezidierten Fokus auf gender-transformative Ansätze an?

2. Welche neuen Beschäftigungsmöglichkeiten für Frauen ergeben sich im Rahmen des laufenden Strukturwandels in den beiden Regionen?

Wie kann die Beschäftigung von Frauen in der MENA- und SSA-Regionen durch internationale Entwicklungszusammenarbeit noch besser unterstützt werden, indem Trends im Strukturwandel gezielt genutzt werden? Es werden insbesondere die Bereiche Digitalisierung und green economy thematisiert.

Veranstaltungen

Projektkoordination

Susanne Wessig