Übersektorale Wassernutzung am Beispiel der landwirtschaftlichen Bewässerung mit Abwasser

Projektleitung:

Sihem Benabdallah, Tunis International Center for Environmental Technologies (CITET)

Zeitrahmen:
2002 - 2004 / Abgeschlossen

Kooperationspartner:

Tunis International Center for Environmental Technologies (CITET)

Projektbeschreibung

Fragestellung:
Konzepte der übersektoralen Wassernutzung haben zum Ziel, Wasser effizienter zu nutzen und Wasserressourcen einzusparen. Dies ist eine interessante Option für wasserknappe Länder mit hohen Urbanisierungsraten, in denen wachsende Abwassermengen anfallen. Wasser- und Stoffströme können hiermit geschlossen, Düngemittel und Energie eingespart werden. Viele Länder – wie Tunesien – haben die Vorteile erkannt und die Abwassernutzung als nationales Ziel verankert. Warum passiert die Umsetzung dennoch schwerfällig und wie können Hemmnisse überwunden werden? Welche Rolle soll die EZ hierbei übernehmen?

Erste Ergebnisse:
Eine Akteursanalyse in Tunesien zeigt, dass der Ansatz für Landwirte nur rentabel ist, wenn die Abwasserklärung bedarfsgerecht, d.h. auch im Sinne des Verbleibs von für die Landwirtschaft tolerierbarer Mengen an Reststoffen im Wasser organisiert wird. Da im periurbanen Raum die größten Mengen anfallen und dort der Gemüseanbau attraktiv ist, sollte fallweise das gereinigte Abwasser zusätzlich hygienisiert werden. Dies kann sowohl mit Hilfe naturnaher low-cost Verfahren (arme Länder) als auch mit technischen high-cost-Verfahren realisiert werden (Länder mit Entsorgungsinfrastruktur). Eine Kostenbeteiligung der Landwirte erscheint legitim. Ein gesellschaftlicher Nutzen besteht dann, wenn die eingesparten Wasserressourcen nicht automatisch im Landwirtschaftssektor verbleiben, sondern an denjenigen Sektor alloziiert werden, der am stärksten unter Wassermangel leidet.

Sonstiges:Veranstaltungen: Veranstaltung des Wasserkompetenznetzwerk KfW, Men-Rem Marrakesh, der GTZ, Euro-Arabische Conference: CITET, Tunis, Regionalkonferenz Davos: MainzBeratung folgender Institutionen/Arbeitsgruppen: BMZ; KfW, GTZ, Office National de l’Assainissement (ONAS)