Postgraduierte für drei Monate auf Forschungsreise

Postgraduierte des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik für drei Monate auf Forschungsreise

Pressemitteilung vom 14.02.2011

Seit 1965 bildet das Deutsche Institut für Entwicklungspolitik (DIE) den entwicklungspolitischen Nachwuchs Deutschlands im Rahmen seines Postgraduierten-Programms aus. Zu den Absolventen des Kurses gehören u. a. Achim Steiner, Untergeneralsekretär der Vereinten Nationen und Leiter des UN-Umweltprogramms UNEP, Bruno Wenn, Sprecher der Geschäftsführung der DEG - Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft mbH, Hans-Joachim Preuß und Adolf Kloke-Lesch, Vorstandsmitglieder der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH sowie Ingrid Hoven deutsche Exekutivdirektorin bei der Weltbank.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des 46. Kurses brachen nun zu ihrem 11-wöchigen Forschungsaufenthalt nach Chile, Mosambik, Peru und Uganda auf. Die vier empirischen und beratungsorientierten Untersuchungsvorhaben beschäftigen sich mit (1) der Auswertung der Erfahrungen des deutsch-chilenischen Reformfonds, (2) Accountability in Mosambik, (3) der Entwaldung im peruanischen Amazonasgebiet und (4) der Transformation von Mikrofinanzinstitutionen in Uganda.

Jede Länderarbeitsgruppe steht unter Leitung einer DIE-Wissenschaftlerin bzw. eines Wissenschaftlers. Vor Ort arbeiten die Gruppen in enger Kooperation mit einheimischen Partnerorganisationen. Die Forschungsergebnisse der Länderarbeitsgruppen werden anschließend von den Mitgliedern in einem Bericht zusammengefasst und stehen der Öffentlichkeit zur Verfügung.

Mit der Untersuchung der fortschreitenden Entwaldung im Amazonasgebiet verfolgt die Arbeitsgruppe Peru ein spannendes Thema an der Schnittstelle zwischen Ökologie und Entwicklung. Peru ist nach Brasilien das Land mit dem zweitgrößten Anteil am Amazonasgebiet und deshalb für diese Feldforschung von besonderer Bedeutung. Die Arbeitsgruppe analysiert Programme, die mit der Unterstützung der deutschen Entwicklungszusammenarbeit zur Vermeidung von Abholzung beitragen sollen, und fragt nach deren sozialen Verträglichkeit.

Hoch aktuell ist aufgrund der kontroversen Diskussion zu Mikrofinanzierung in Entwicklungsländern auch das Thema der Arbeitsgruppe Uganda, die sich mit dem Strukturwandel im Mikrofinanz-Sektor in Afrika beschäftigt. Kleine Mikrofinanzinstitutionen stehen zunehmend in der Konkurrenz zu kommerziellen Banken, die mithilfe neuer Technologien (z. B. Mobiltelefone) neue Kundenschichten auch unter der armen Bevölkerung erschließen.

Seit dem ersten Kurs haben rund 900 Hochschulabsolventen das Postgraduierten-Ausbildungsprogramm durchlaufen. Unter den jährlich mehr als 300 Bewerbungen wählt das DIE 20 Kursteilnehmer aus, von denen im Anschluss an ihre Ausbildung nahezu alle eine Beschäftigung in der Entwicklungszusammenarbeit finden – zum Beispiel in Ministerien, Beratungsunternehmen oder internationalen Organisationen. Die für die Teilnehmer kostenlose Ausbildung beginnt jeweils am 1. September. In den ersten Monaten geht es um die Vermittlung von entwicklungspolitischem Fachwissen und von soft skills, die für die spätere berufliche Karriere von großer Bedeutung sind. Daran schließt sich die Praxiserfahrung in einem Entwicklungsland an, während der das erworbene Wissen in einem Forschungs- und Beratungsprojekt angewendet und vertieft wird.

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