Die wirtschaftlichen und politischen Auswirkungen von TTIP
Veranstaltungsart
Buchvorstellung mit Podiumsdiskussion
Ort / Datum
Bonn, 05.09.2016
Deutsche Institut für Entwicklungspolitik (DIE)
Seit dem Beginn der Verhandlungen über die Transatlantic Trade and Investment Partnership (TTIP), das weltweit größte Freihandelsabkommen, das seit Sommer 2013 zwischen den USA und der Europäischen Union verhandelt wird, schlagen die Wogen hoch. Während die zunehmende Zahl der Kritiker fürchtet, dass TTIP zu einer Absenkung von Sozial- und Umweltstandards führen könnte und die Handlungsfähigkeit der Politik weiter eingeschränkt würde, halten die Befürworter dagegen und argumentieren, dass TTIP, insbesondere durch die Reduktion von Zöllen und gegenseitige Anerkennung von Standards, zu mehr Wohlstand in den USA und der EU führen wird. Zudem wird oft auch die geostrategische Bedeutung von TTIP betont. So könnten die USA und die EU mittels TTIP ihren Gestaltungsanspruch im Welthandelssystem gegenüber aufstrebenden Ländern wie China erhalten. Ein weiterer Zankapfel zwischen Kritikern und Befürwortern ist die Frage welche Auswirkungen TTIP auf nichtbeteiligte Länder und insbesondere die Entwicklungsländer hätte. Ähnlich kontrovers wird über die Frage gestritten inwiefern die TTIP-Verhandlungen die Bedeutung der Welthandelsorganisation, die zentrale Organisation des Welthandelssystems, weiter unterhöhlt.
Diese und andere Streitpunkte werden von Gabriel Siles-Brügge, Dozent für Politikwissenschaft an der Universität Warwick und seinem Ko-Autor Ferdi De Ville, Dozent für European Union Studies an der Universität Gent, in ihrem neuen Buch „TTIP: Wie das Handelsabkommen den Welthandel verändert und die Politik entmachtet“ aufgegriffen und kritisch diskutiert. Sie beziehen in ihrem Buch eine vorwiegend kritische Position und befürchtet, dass TTIP die Fähigkeit der Nationalstaaten einschränkt gemeinwohlorientierte Politiken zu erlassen.
Nach einem Einstiegsvortrag von Gabriel Siles-Brügge, in dem er sein Buch vorstellt, diskutierte er mit Jürgen Matthes, Leiter des Kompetenzfelds Internationale Wirtschaftsordnung und Konjunktur am Institut der Wirtschaft in Köln und Clara Brandi, wissenschaftliche Mitarbeiterin am DIE, über die Vor- und Nachteile von TTIP. Die Diskussion wurde moderiert von Axel Berger.
Begrüßung
- Axel Berger, wissenschaftlicher Mitarbeiter, Deutsches Institut für Entwicklungspolitik (DIE)
Vortrag
TTIP: Wie das Handelsabkommen den Welthandel verändert und die Politik entmachtet
- Gabriel Siles-Brügge, Dozent für Politikwissenschaft an der Universität Warwick
Podiumsdiskussion
- Gabriel Siles-Brügge
- Jürgen Matthes, Leiter des Kompetenzfelds Internationale Wirtschaftsordnung und Konjunktur am Institut der Wirtschaft in Köln
- Clara Brandi, wissenschaftliche Mitarbeiterin, Deutsches Institut für Entwicklungspolitik (DIE)
Moderation
- Axel Berger, wissenschaftlicher Mitarbeiter, Deutsches Institut für Entwicklungspolitik (DIE)
Hinweis
Während unserer Veranstaltungen werden z.T. Foto- und/oder Filmaufnahmen gemacht, die für Zwecke der Veranstaltungsberichterstattung und allgemeinen Öffentlichkeitsarbeit in verschiedenen Medien veröffentlicht werden. Sie haben jederzeit das Recht, die Foto- oder Videograf*innen darauf hinzuweisen, dass Sie nicht aufgenommen werden möchten.
Veranstaltungsinformation
Datum / Uhrzeit05.09.2016 / 18:00 - 19:30
OrtDeutsches Institut für Entwicklungspolitik (DIE)
Tulpenfeld 6
53113 Bonn
Web Special
Wenn Sie sich zu Publikationen und weiteren Veranstaltungen informieren möchten, besuchen Sie unser Webseiten-Special zu TTIP
Im Fokus
Die G20 und die Zukunft des Welthandelssystems
Berger, Axel / Clara Brandi (2016)
Analysen und Stellungnahmen 7/2016