Politik(in)kohärenz in der deutschen Energiewende: Synergien, Zielkonflikte und politische Treiber
Veranstaltungsart
Workshop
Ort / Datum
Bonn, 19.06.2023
German Institute of Development and Sustainability (IDOS)
Hintergrund
Der Schlüssel zur Erfüllung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung und des Pariser Abkommens in Deutschland ist die Energiewende, für die mehrere politische Pläne und Pakete geplant, vorgeschlagen und in Gesetze gegossen wurden. Eines der umstrittensten war das Kohleausstiegsgesetz, das im Mai 2020 in Kraft trat und das Jahr 2038 als Frist für den Kohleausstieg in Deutschland festlegte. Gleichzeitig verpflichtet das im Mai 2022 verabschiedete so genannte "Osterpaket" Deutschland zu ehrgeizigen Zielen im Bereich der erneuerbaren Energien, um seine Klimaziele zu erreichen und angesichts des Einmarsches in der Ukraine, von Gas aus Russland unabhängig zu werden. Der Krieg stellt auch die Energiesicherheit und -resilienz Deutschlands, sowie die Kohärenz des Energiewende-Prozesses insgesamt, auf die Probe. So ist beispielsweise unklar, wie der Ausbau von Flüssigerdgas-Terminals (LNG) und eine (wenn auch angeblich vorübergehende) Wiederbelebung von Kohlekraftwerken Deutschland in die Lage versetzen werden, die Energiewende voranzutreiben.
Die Studie
Zwischen Juni 2022 und März 2023 wurden von IDOS zwei parallele Studien in Deutschland durchgeführt. Zunächst wurden die wichtigsten Wechselwirkungen zwischen 20 relevanten Klima-, Energie- und Landnutzungspolitiken analysiert. Der Schwerpunkt lag dabei auf der Bundesebene und regionalen Ebene in Nordrhein-Westfalen. Dabei wurden 380 Wechselwirkungen zwischen politischen Maßnahmen zur Verringerung der Treibhausgasemissionen, zur Verbesserung der Verfügbarkeit und Bezahlbarkeit von Energie, zum Abbau sozialer Ungleichheiten und zum Schutz der biologischen Vielfalt mit Hilfe eines Matrixansatzes untersucht. Die Hälfte dieser Wechselwirkungen bezieht sich auf neue politische Maßnahmen, die Teil des "Osterpakets" sind. Zweitens wurden siebenundzwanzig smistrukturierte Interviews mit politischen Entscheidungsträgern, der Zivilgesellschaft, NRO und Aktivisten geführt, um 1) die politischen Hintergründe der (In-)Kohärenz der deutschen Energiewende auf Bundesebene und regional in Nordrhein-Westfalen zu erforschen; 2) zu untersuchen, ob politische Ungleichheit für diese (In-)Kohärenz von Bedeutung ist; und 3) zu verstehen, ob diese (In-)Kohärenz zu sozialer Ungleichheit führt oder diese vertieft.
Der Workshop
Der Workshop bringt Befragte der Studie und andere Energie- und Klimaexperten zusammen, um Feedback zu den Ergebnissen einzuholen. Der Workshop fördert damit Überlegungen und Debatten mit dem Ziel, sorgfältig ausgearbeitete politische Empfehlungen für die Kohärenz der Energiewende zu entwickeln, und bietet eine Gelegenheit für weitere Vernetzung und Zusammenarbeit zu diesen wichtigen Themen. Der Workshop wird sowohl in Präsenz im IDOS als auch online abgehalten und unterliegt den strengen Chatham House Regeln. Ein Entwurf für ein Policy Brief und weitere Erkenntnisse werden allen Teilnehmern im Vorfeld zur Verfügung gestellt.
Kontakt
Bitte beachten Sie, dass dieser Workshop nur auf Einladung stattfindet. Wenn Sie teilnehmen möchten, senden Sie bitte eine E-Mail an die Organisatorin, Alexia Faus Onbargi, unter alexia.faus-onbargi@idos-research.de, um sich bis spätestens Donnerstag, den 15. Juni 2023 über eine mögliche Teilnahme zu informieren.
Hinweis
Während unserer Veranstaltungen werden z.T. Foto- und/oder Filmaufnahmen gemacht, die für Zwecke der Veranstaltungsberichterstattung und allgemeinen Öffentlichkeitsarbeit in verschiedenen Medien veröffentlicht werden. Sie haben jederzeit das Recht, die Foto- oder Videograf*innen darauf hinzuweisen, dass Sie nicht aufgenommen werden möchten.
Veranstaltungsinformation
Datum / Uhrzeit19.06.2023 / 13:00 - 18:00
OrtGerman Institute of Development and Sustainability (IDOS)
Tulpenfeld 6
53113 Bonn
-- by invitation only --