Scheitert Nachhaltigkeit an der Demokratie?
Veranstaltungsart
MGG Public Lecture
Ort / Datum
Bonn, 28.08.2013
Deutsches Institut für Entwicklungspolitik (DIE)
Die vierte “Managing Global Governance“ (MGG) Public Lecture in diesem Jahr hielt Klaus Wiegandt, Stifter und Vorstand der Stiftung „Forum für Verantwortung”. Als ehemaliger Vorstandssprecher der Metro AG gründete er die Stiftung nach seinem 60. Geburtstag. Aus der Wirtschaft kommend setzt er starke Akzente in der Nachhaltigkeitsdebatte, u.a. als Herausgeber einer Buchreihe „Mut zur Nachhaltigkeit“ und als Autor von strategischen Zukunftsanalysen. Sein letztes Buch verfasste er 2012 zusammen mit Harald Welzer unter dem Titel: Perspektiven einer nachhaltigen Entwicklung: Wie sieht die Welt im Jahr 2050 aus?
Der Vortrag Wiegandts orientierte sich an der Frage, wie die Macht- und Entscheidungsstrukturen unseres demokratischen Systems einen Wandel der Wirtschaftsweise hin zu mehr Nachhaltigkeit hemmen können. Zum einen benötigen Demokratien im Vergleich zu autoritär regierten Staaten mehr Zeit für Kursänderungen, zum anderen sind demokratische Politiker durch die Gefahr der Abwahl bei unpopulären Maßnahmen eher zu einer abwartenden Politik verleitet. Bestes, wenn auch kontroverses Beispiel ist die Agenda 2010 der Regierung Schröder: Heute von einer breiten Mehrheit gelobt, befeuerte sie seinerzeit den Regierungswechsel. Können also Demokratie und Nachhaltigkeit miteinander verbunden werden?
Klaus Wiegandt diskutierte diese und weitere Fragen mit Elke Siehl, Leiterin der Abteilung „Good Governance und Menschenrechte“ bei der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ). Tilman Altenburg, Leiter der DIE-Abteilung „Wettbewerbsfähigkeit und soziale Entwicklung“, moderierte die Veranstaltung.
Die Public Lecture ist Teil einer Vorlesungsreihe mit renommierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie hochrangigen Vertreterinnen und Vertretern von Partnerinstitutionen des Programms Managing Global Governance (MGG). Der MGG-Kurs, der in diesem Jahr zum elften Mal angeboten wird, richtet sich an hochqualifizierte Nachwuchsführungskräfte aus acht aufstrebenden Schwellenländern (Ägypten, Brasilien, China, Indien, Indonesien, Mexiko, Pakistan und Südafrika). Die ersten zwei Monate stehen ganz im Zeichen der Global Governance School, einer akademisch-wissenschaftlichen Ausbildungsphase am Deutschen Institut für Entwicklungspolitik (DIE). Auf diese folgt ein umfangreiches Praxis-/ Forschungsprojekt an einer deutschen oder europäischen Gastinstitution. MGG wird gemeinsam vom DIE und der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) durchgeführt.
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Veranstaltungsinformation
Datum28.08.2013