‘Contested mobility‘: Migrationspolitik in Ländern des globalen Südens zwischen lokalen Bedarfen, nationaler Interessensaushandlung und globalen Agenden

Das Projekt untersucht am Beispiel ausgewählter Länder, wie internationale Migrationsnormen in (sub-) nationale Migrationspolitik übersetzen werden, wie sie mit Politiken im Zusammenhang von Klimawandel, Urbanisierung und staatlicher Fragilität ausgehandelt werden und welche Auswirkungen dies auf betroffene Akteursgruppen hat.

Projektleitung:
Jana Kuhnt
Charles Martin-Shields

Projektteam:
Musallam Abedtalas
Susan Ekoh
Jörn Grävingholt
Rose Jaji

Schraven, Benjamin (assoc.)

Finanzierung:
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)

Zeitrahmen:
2020 - 2023 / Abgeschlossen

Kooperationspartner:

Institute of Migration Studies, Jigjiga University

Institute for Peace and Security Studies, Addis Ababa University

Robert Karl

Maseno University Kenya

Projektbeschreibung

Vor dem Hintergrund der Agenda 2030 und der globalen Pakte für Flüchtlinge und Migration aus dem Jahr 2018 wird aktuell darüber diskutiert, wie globale Normen durch nationale und lokale migrationspolitische Akteure umgesetzt – und durch Entwicklungspolitik unterstützt - werden können. Dabei wird häufig ein zentrales Merkmal von Migrationspolitik vernachlässigt: ihr inhärent politischer Charakter. Internationale Unterstützung, wie etwa die Migrationspolitikberatung im Kontext der Entwicklungszusammenarbeit, kann nur insoweit nachhaltig wirken, wie sie die Realitäten des Politikfelds Migrationspolitik im jeweiligen Partnerland kennt und in sie eingepasst ist.

Das Projekt nimmt am Beispiel von vier Ländern in Afrika (Äthiopien, Ghana, Kenia und Senegal) und zwei Ländern in Lateinamerika und Asien (Kolumbien und ein noch zu bestimmender Fall in Südostasien) drei Dimensionen des Migrationspolitikprozesses in den Blick. 1. Im Rahmen einer 'vertikalen Dimension' untersucht es, wie internationale Migrationsnormen in (sub-) nationale Migrationspolitik übersetzt werden (können). 2 Bei der 'horizontalen Dimension' geht es um die Herausbildung nationaler migrationspolitischer Schwerpunkte und Prioritäten als Folge der Interessensaushandlung zwischen Akteuren aus unterschiedlichen Politikfeldern (im Zusammenhang mit Urbanisierung, staatlicher Fragilität und Klimawandel) und vor dem Hintergrund spezifischer formeller und informeller Institutiongefüge. 3. Schließlich hinterfragt das Projekt , welche Auswirkungen migrationspolitische Aktivitäten auf betroffene Akteursgruppen (etwa Vertriebene im Kontext gewaltsamer Konflikte und/oder Klimawandel, aufnehmende Gemeinden von Geflüchteten) und lokale Politikdynamiken haben.

Das Projekt baut auf Ergebnissen des Vorgängerprojektes „Fluchtursachen reduzieren und Migration gestalten“ (2017 – 2019) auf.

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